Der Verband Schweizer Wanderwege und die Schweizerische Post vergeben in diesem Mai zum achten Mal den Post-Förderpreis an Infrastrukturprojekte auf dem Wanderwegnetz. Die Fördergelder in der Höhe von total 42’000 Franken helfen, die Finanzierungslücken der aufwendigen Bau- und Instandstellungsmassnahmen zu schliessen. Die Auszeichnung geht dieses Jahr an den Verein il Risveglio im Puschlav sowie an die Gemeinde Schattenhalb im Berner Oberland.

Wandern ist die beliebteste Sportaktivität der Schweiz: Rund 58 Prozent der Wohnbevölkerung tun es regelmässig. Damit das so bleibt und um die Qualität der Wanderwege hochzuhalten, braucht es Investitionen. Bauarbeiten und Sanierungen an der Wanderweginfrastruktur sind jedoch oft teuer. Hier kommt die Schweizerische Post ins Spiel. Seit 2017 engagiert sie sich als Hauptpartnerin der Schweizer Wanderwege für unvergessliche Wandererlebnisse. «Damit etwas entstehen kann, das greifbar ist und wovon eine breite Zielgruppe direkt profitieren kann, unterstützen wir qualitätssteigernde Wanderwegprojekte finanziell», erklärt Dario Herrmann von der Post. Dabei berücksichtigen wir vor allem Vorhaben, die einen landschaftlichen oder kulturellen Mehrwert bieten, und Standorte, die mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar sind», ergänzt der Fachspezialist für Live-Kommunikation.
In diesem Jahr traf dies gemäss der Meinung einer Fachjury vor allem auf die Instandstellung einer historischen Wegverbindung in Poschiavo GR und auf die Verlegung eines Wanderwegs in der Gemeinde Schattenhalb BE zu. Die Fördersumme teilen sich die beiden Projekte zu gleichen Teilen. Die Vertreterinnen und Vertreter der Gemeinde Schattenhalb durften den Post-Förderpreis bereits am 7. Mai in Empfang nehmen. Die Preisübergabe an den Verein il Risveglio fand am 14. Mai vor Ort in Poschiavo statt.
Angeregt durch einen Ideenwettbewerb des Kantons Graubünden lancierten der Architekt Giacomo Paravicini und sein Vater Gianni Paravicini das Projekt, eine historische, inzwischen halb zerfallene Wegverbindung oberhalb von Poschiavo wiederherzustellen. Das Konzept umfasst vier Wegabschnitte aus unterschiedlichen Epochen, die zum Giro dei Secoli (Rundgang durch die Jahrhunderte) zusammengeführt werden. Die denkmalpflegerischen Massnahmen an den im Inventar der historischen Verkehrswege (IVS) eingetragenen Elementen umfassen die Reparatur von Trockensteinmauern und Steinpflästerungen sowie die Freilegung bestehender Fusswege. Zudem wurde eine neue Steintreppe gebaut. Der knapp 2,5 Kilometer lange Rundgang wird am 29. Juni 2025 mit einer Feier offiziell eröffnet.
Die Gemeinde Schattenhalb im Haslital hat sich seit einigen Jahren einer Qualitätsoffensive zugunsten des regionalen Wanderwegnetzes verschrieben. Für das nun mit dem Post-Förderpreis ausgezeichnete Projekt hat sich die Gemeinde einen rund 800 Meter langen Abschnitt vorgenommen, der bisher fast ausschliesslich auf Asphalt und auf der vielbefahrenen Scheideggstrasse verlief. Die Wandernden wurden weder durch ein Trottoir noch durch eine Abtrennung zur schmalen Fahrbahn vor dem regen Verkehr geschützt. Um die Gefahrenzone zu umgehen, wurde die gesamte Strecke zwischen Brigglesyten und Kaltenbrunnensäge auf natürlichen Untergrund und näher ans Gewässer verlegt.
Zum Neubau der Weganlage gehören auch ein Felsensteg über dem wilden Rychenbach sowie verschiedene Bachübergänge, bestehend aus Brücken und Holzstegen. Von der neu gewonnenen Sicherheit und der attraktiveren Linienführung profitieren besonders viele Wanderbegeisterte, da sowohl die Via Alpina wie auch die Via Berna über den Wegabschnitt verlaufen.
pd